Ernährung & Verhalten:
Wie Futter das Verhalten von Hunden beeinflusst

Ernährung kann Verhalten beeinflussen – über Energiehaushalt, Nährstoffversorgung und biochemische Prozesse im Körper. Auf dieser Seite finden Sie Links zu wissenschaftlich fundierten Informationen darüber, welche Zusammenhänge relevant sind und welche Rolle die Fütterung im Alltag spielt.

 

Der Einfluss der Ernährung auf Neurophysiolgie und Verhalten des Hundes

Eine wissenschaftliche Bewertung. Tierärztliche Hochschule Hannover.

https://elib.tiho-hannover.de/receive/tiho_mods_00000269

 

Diese Studie untersucht, welchen Einfluss Futter und bestimmte Nährstoffe auf das Verhalten von Hunden haben. Die wichtigste Botschaft: Ernährung wirkt nicht nur auf den Körper, sondern auch auf das Gehirn – und kann dadurch Stimmung, Stressverarbeitung und Lernfähigkeit beeinflussen.

 

Damit lässt sich Verhalten nicht „durch Futter lösen“, aber Ernährung kann ein Baustein sein, der Hunde ausgeglichener und belastbarer macht.

 

Was die Forschung bisher zeigt

 

1. Kohlenhydrate helfen dem Gehirn beim Arbeiten

Hunde brauchen Energie, um konzentriert zu bleiben und Reize gut zu verarbeiten. Futter mit ausreichend Kohlenhydraten sorgt für eine stabile Energieversorgung des Gehirns.
→ Das kann dabei helfen, dass Hunde ruhiger, aufmerksamer und weniger impulsiv reagieren.

 

2. Zu viel Protein kann manche Hunde stressanfälliger machen

Sehr eiweißreiches Futter kann den Transport von Tryptophan – einem Baustein für das „Wohlfühlhormon“ Serotonin – ins Gehirn behindern.
→ Bei manchen Hunden kann dadurch Stress, Unsicherheit oder aggressives Verhalten leichter verstärkt werden.
Ein ausgewogenes Proteinverhältnis ist daher sinnvoller als „möglichst viel Eiweiß“.

 

3. Omega-3-Fettsäuren unterstützen Gehirn und Nervensystem

Ungesättigte Fettsäuren, besonders Omega-3, wirken sich positiv auf das Gehirn aus.
→ Sie können Lernfähigkeit, Konzentration und kognitive Leistungen verbessern – vor allem bei älteren Hunden.

 

4. Einige Ergänzungsmittel können hilfreich sein

Es gibt Zusatzstoffe, die in Studien eine unterstützende Wirkung gezeigt haben, z. B.:

L-Theanin und Alpha-Casozepin → können beruhigend wirken

Melatonin → unterstützt den Schlaf-Wach-Rhythmus

Phosphatidylserin → kann Gedächtnisleistungen fördern


Diese Mittel ersetzen kein Training, können aber begleitend sinnvoll sein.

 

5. Viele beliebte Zusätze sind kaum erforscht

Für andere Produkte – darunter Glutamin, GABA oder verschiedene pflanzliche Stoffe – gibt es wenig oder keine verlässlichen Studien am Hund.
→ Manche zeigen vielversprechende Ansätze, andere haben fragliche Wirkung oder mögliche Nebenwirkungen.

 

Worauf die Studie besonders hinweist

Ernährung kann Verhalten unterstützen, aber nicht alleine verändern.
Sie ist ein Baustein – ebenso wichtig bleiben:

Alltagstraining

klare Strukturen

passende Auslastung

sichere Umgebung


Eine gute Futterzusammensetzung kann aber dafür sorgen, dass Hunde insgesamt stabiler, gelassener und lernfähiger sind.

Der Einfluss der Ernährung auf das Verhalten des Hundes:

https://fellkinder.de/der-einfluss-der-ernaehrung-auf-das-verhalten-ihres-hundes/

Hinweis: Im verlinkten Artikel befindet sich ein Tippfehler. An einer Stelle wird als Ursache für gesteigertes Aggressionsausverhalten ein Mangel an Omega-6 genannt – gemeint ist fachlich korrekt jedoch ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren.

Tryptophan als Nahrungsergänzungsmittel und in der Ernährung bei Menschen:

http://tryptophan-supplementation.blogspot.de/

Ernährung beinflusst Verhalten

Ein Artikel in dem die Zusammenhänge von Ernährung und Verhalten gut erklärt werden:
http://www.oyla10.de/cgi-bin/designs/dachshund/index.cgi?page=text&id=712568501209424573&userid=67382633&starteintrag