Ernährung & Verhalten

Wie Ernährung Emotionen und Verhalten von Hunden beeinflusst.

Auf dieser Seite finden Sie Links zu wissenschaftlich fundierten Informationen über diese Zusammenhänge und die Rolle, die die Zusammensetzung des Futters dabei spielt.

Ernährung liefert dem Körper wichtige Bausteine wie Fette und Öle, Vitamine, Spurenelemente und Eiweiß. Diese Nährstoffe wirken nicht nur auf die körperliche Gesundheit, sondern auch auf Gehirn und Nervensystem. Vor allem Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine sowie Eiweißbausteine wie Aminosäuren beeinflussen, wie ein Hund sich fühlt und auf seine Umwelt reagiert. Die Zusammensetzung des Futters kann mitbestimmen, wie belastbar, ruhig oder reizempfindlich ein Hund im Alltag ist. Einige Aminosäuren, zum Beispiel Tryptophan, sind an der Bildung von Botenstoffen im Gehirn beteiligt. Tryptophan dient als Ausgangsstoff für Serotonin, das unter anderem Stimmung, Schlaf und Belastbarkeit beeinflusst. Ein Ungleichgewicht verschiedener Aminosäuren kann diese Prozesse stören. Auch bestimmte Eiweißbestandteile wie Casein können eine unterstützende Rolle bei Ängsten, Stress und Reizempfindlichkeit spielen. Auf diese Weise kann Ernährung das Verhalten mitprägen. Die folgenden Links führen zu wissenschaftlich fundierten Informationen zu diesen Zusammenhängen.

Hund mit rot-braunem Fell frisst aus Napf.

Der Einfluss der Ernährung auf Neurophysiolgie und Verhalten des Hundes

Eine wissenschaftliche Bewertung. Tierärztliche Hochschule Hannover.

https://elib.tiho-hannover.de/receive/tiho_mods_00000269

 

Diese Studie untersucht, welchen Einfluss Futter und bestimmte Nährstoffe auf das Verhalten von Hunden haben. Die wichtigste Botschaft: Ernährung wirkt nicht nur auf den Körper, sondern auch auf das Gehirn – und kann dadurch Stimmung, Stressverarbeitung und Lernfähigkeit beeinflussen.

 

Damit lässt sich Verhalten nicht „durch Futter lösen“, aber Ernährung kann ein Baustein sein, der Hunde ausgeglichener und belastbarer macht.

 

Was die Forschung bisher zeigt

 

1. Kohlenhydrate helfen dem Gehirn beim Arbeiten

Hunde brauchen Energie, um konzentriert zu bleiben und Reize gut zu verarbeiten. Futter mit ausreichend Kohlenhydraten sorgt für eine stabile Energieversorgung des Gehirns.
→ Das kann dabei helfen, dass Hunde ruhiger, aufmerksamer und weniger impulsiv reagieren.

 

2. Zu viel Protein kann manche Hunde stressanfälliger machen

Sehr eiweißreiches Futter kann den Transport von Tryptophan – einem Baustein für das „Wohlfühlhormon“ Serotonin – ins Gehirn behindern.
→ Bei manchen Hunden kann dadurch Stress, Unsicherheit oder aggressives Verhalten leichter verstärkt werden.
Ein ausgewogenes Proteinverhältnis ist daher sinnvoller als „möglichst viel Eiweiß“.

 

3. Omega-3-Fettsäuren unterstützen Gehirn und Nervensystem

Ungesättigte Fettsäuren, besonders Omega-3, wirken sich positiv auf das Gehirn aus.
→ Sie können Lernfähigkeit, Konzentration und kognitive Leistungen verbessern – vor allem bei älteren Hunden.

 

4. Einige Ergänzungsmittel können hilfreich sein

Es gibt Zusatzstoffe, die in Studien eine unterstützende Wirkung gezeigt haben, z. B.:

L-Theanin und Alpha-Casozepin → können beruhigend wirken

Melatonin → unterstützt den Schlaf-Wach-Rhythmus

Phosphatidylserin → kann Gedächtnisleistungen fördern


Diese Mittel ersetzen kein Training, können aber begleitend sinnvoll sein.

 

5. Viele beliebte Zusätze sind kaum erforscht

Für andere Produkte – darunter Glutamin, GABA oder verschiedene pflanzliche Stoffe – gibt es wenig oder keine verlässlichen Studien am Hund.
→ Manche zeigen vielversprechende Ansätze, andere haben fragliche Wirkung oder mögliche Nebenwirkungen.

 

Worauf die Studie besonders hinweist

Ernährung kann Verhalten unterstützen, aber nicht alleine verändern.
Sie ist ein Baustein – ebenso wichtig bleiben:

Alltagstraining

klare Strukturen

passende Auslastung

sichere Umgebung


Eine gute Futterzusammensetzung kann aber dafür sorgen, dass Hunde insgesamt stabiler, gelassener und lernfähiger sind.

Der Einfluss der Ernährung auf das Verhalten des Hundes:

https://fellkinder.de/der-einfluss-der-ernaehrung-auf-das-verhalten-ihres-hundes/

Hinweis: Im verlinkten Artikel befindet sich ein Tippfehler. An einer Stelle wird als Ursache für gesteigertes Aggressionsausverhalten ein Mangel an Omega-6 genannt – gemeint ist fachlich korrekt jedoch ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren.

Tryptophan als Nahrungsergänzungsmittel und in der Ernährung bei Menschen:

http://tryptophan-supplementation.blogspot.de/

Ernährung beinflusst Verhalten

Ein Artikel in dem die Zusammenhänge von Ernährung und Verhalten gut erklärt werden:
http://www.oyla10.de/cgi-bin/designs/dachshund/index.cgi?page=text&id=712568501209424573&userid=67382633&starteintrag

Kleiner, struppiger Hund nagt an Knochen.

Mangel an Omega-3-Fettsäuren beeinflusst Verhalten negativ

 

Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für Gehirn und Nervensystem. Sie beeinflussen, wie gut ein Hund Reize verarbeitet und seine Emotionen im Alltag regulieren kann.

Studien zeigen, dass ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren mit Verhaltensauffälligkeiten wie Ängstlichkeit, innerer Unruhe, Übererregbarkeit, eingeschränkter Impulskontrolle und mangelnder Stressverarbeitung in Zusammenhang steht. Diese Zustände können wiederum aggressives Verhalten begünstigen.

Omega-3-Fettsäuren bestimmen Verhalten nicht direkt, sind aber notwendige Nährstoffe, um die biologischen Voraussetzungen für Ruhe, Belastbarkeit und emotionale Stabilität zu schaffen.

 

Weiterführende Informationen zu Omega-3-Fettsäuren, Verhalten und Nervensystem

 

Omega-3-Fettsäuren beim Hund – Wirkung auf Gehirn, Nerven und Verhalten
Verständliche Erklärung einer Tierärztin zur Bedeutung von Omega-3 für Nervensystem, Reizverarbeitung und Verhalten.
https://vetura.de/omega-3-hund/

 

Omega-3-Fettsäuren und das Nervensystem von Hunden
Sehr gut verständlicher Fachartikel einer Tierärztin über die Rolle von EPA und DHA für Gehirn, Nerven und emotionale Regulation.
https://just4vets.online/aus-der-praxis/omega3-nervensystem

 

DHA in der Ernährung von Hundewelpen
Überblick über die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren für Gehirnentwicklung, Lernfähigkeit und kognitive Prozesse.
https://academy.royalcanin.com/de/veterinary/dha-for-puppies

 

Studie zu Omega-3, Magnesium und Zink bei Verhaltensauffälligkeiten
Wissenschaftliche Untersuchung zu Ernährung und verhaltensrelevanten Prozessen bei Hunden (Abstract).
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30502867/

Rot-brauner Hund steht auf den Hinterbeinen und fängt ein Leckerchen mit dem Maul.

Ernährung ist ein möglicher Einflussfaktor auf Verhalten, aber nie die einzige Ursache.

 

In der Verhaltensberatung betrachten ich den Hund immer im Gesamtzusammenhang aus Alltag, Gesundheit, Umwelt und Lern- und Vorerfahrungen.

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Externe Links

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Quelle: JuraForum.de-Disclaimer | Online PR mit connektar.de